FAQ – Häufig gestellte Fragen

Einige typische Fragen werden uns immer wieder bei unserer Arbeit gestellt. Deshalb haben wir sie und die Antworten darauf hier gesammelt. Schreib uns gern, wenn du keine ausreichenden Antworten gefunden hast.

Das findest du hier:

Du willst ins Ausland und hast Fragen zum Drumherum? Dann findest du hier Fragen und Antworten:

Du hast eine Regenbogen-Gastfamilie vermittelt bekommen? Wie das nun alles so funktioniert, kannst du hier nachlesen:

Ihr könnt euch vorstellen, Gastfamilie zu werden? Antworten auf Fragen, die sich euch vielleicht gestellt haben, findet ihr hier:

Informationen über QueerTausch findest du hier:


Du bist queer und willst auf und davon?

Ich bin bi-, pan- oder homosexuell und möchte ins Ausland.
Das ist super und freut uns sehr!

Muss, soll oder kann ich meine sexuelle Orientierung in meiner Bewerbung ansprechen?
Das ist kein Muss und vor allem kein Soll! Wenn du findest, dass deine sexuelle Orientierung wie selbstverständlich zu dir gehört, und du meinst, dass sie in deiner ersten Selbstbeschreibung nicht fehlen sollte, kannst du diesen Teil deiner Identität gerne in deiner Bewerbung thematisieren. Wenn du findest, dass es erst mal keine*n etwas angeht oder es in deinem Leben keine Rolle spielt, dann nicht.

Sobald du für die Programmteilnahme angenommen wurdest, musst du noch einmal umfangreiche Beschreibungen auf Englisch über dich verfassen, die dann ins Partnerland gehen und mit denen für dich vor Ort eine Familie gesucht wird. Dabei stellt sich eventuell noch einmal dieselbe Frage. Wenn du dir unsicher bist, nimm mit uns Kontakt auf und wir überlegen gemeinsam!

Interessant ist für dich sicher auch, dass wir extra für unsere queeren Teilnehmer*innen das AFS-Regenbogenstipendium haben, mit dem du einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für deinen Austausch bekommen kannst. Alle Infos dazu findest du auf der Seite von AFS Deutschland.

Gibt es für offen bi-, pan- oder homosexuelle Menschen Länderbeschränkungen oder gebt ihr Länderempfehlungen?
Da wir auch Länder im Programm anbieten, in denen vor allem Homosexualität leider strafbar ist, beschäftigen wir uns intensiv mit dieser Frage. Grundsätzlich können und wollen wir nicht von Ländern abraten. Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass eine Vermittlung in einige Länder, in denen es viel queerfeindliche Gewalt gibt oder die gesetzliche Lage für LGBTQIA+ Menschen prekär ist, zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Informationen zur rechtlichen Situation von queeren Menschen in deinem Wunschland z. B. bei ILGA, TGEU, Queeramnesty oder dem Auswärtigen Amt.

Queere Themen in einem anderen kulturellen Kontext anzusprechen, kann schwieriger und potenziell sogar gefährlich sein. Wie auch bei so vielen anderen Themen ist in einer Austauscherfahrung wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was wo offen und sicher angesprochen werden kann. Das kann auch innerhalb eines Landes unterschiedlich sein, denn in jedem Land der Welt existieren sowohl queere Menschen und ihre Unterstützer*innen als auch Menschen, die sie ablehnen. 

AFS ist in der Pflicht, für das Wohlergehen und die Sicherheit der Programmteilnehmenden zu sorgen. Vor allem wenn Queersein in deinem Wunschland kriminalisiert ist und dir deshalb rechtliche Konsequenzen drohen, sind die Möglichkeiten von AFS limitiert, da wir uns nicht über Landesgesetze hinweg setzen können, so absurd und ungerecht sie auch sein mögen.

Es ist daher in deinem eigenen Interesse, mit uns Kontakt aufzunehmen, damit wir dich bei deiner Bewerbung und Länderwahl beraten können. Wir haben auch Kontakt zu Aktiven in unseren Partnerländern und Erfahrungsberichte von Returnees. Deshalb sind wir gut in der Lage, bei der Länderwahl und dem Umgang mit der jeweiligen gesetzlichen Lage vor Ort Tipps zu geben. Wenn Fragen auftauchen, setzen wir uns auch mit dem Partnerland in Verbindung, um weitere Informationen und Beratung zu erhalten.

Ich bin trans* oder nicht-binär und will ins Ausland.
Das finden wir super! Bei trans* oder nicht-binären Menschen gibt es einige formale Hürden, die es zu meistern gilt. Das sind vor allem Fragen, die sich um eine mögliche Personenstandsänderung, die damit gesetzlich geforderte therapeutische Begleitung sowie um Konkretes in der medizinischen Versorgung drehen.

Zuerst solltest du einen Blick in unsere Extrablätter werfen, in denen wir einige der wichtigsten Fragen und Informationen zusammengefasst haben und beantwortet haben. Falls du darüber hinaus noch Informationen brauchst oder Fragen hast, nimm mit uns Kontakt auf, damit wir gemeinsam über Möglichkeiten und Optionen sprechen können.

Interessant ist für dich sicher auch, dass wir extra für unsere queeren Teilnehmer*innen das AFS-Regenbogenstipendium haben, mit dem du einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für deinen Austausch bekommen kannst. Alle Infos dazu findest du auf der Seite von AFS Deutschland.

Wo willst du hin?
Informiere dich über die rechtliche Situation von queeren Menschen in deinem Wunschland z. B. bei ILGA, TGEU, Queeramnesty oder dem Auswärtigen Amt. Für Erfahrungen zur Akzeptanz in AFS-Programmen nimm gerne mit uns Kontakt auf.


Als Regenbogenfamilie ein Gastkind aufnehmen

Wir sind eine Regenbogenfamilie. Können wir auch Gastfamilie sein?
Ja, selbstverständlich! Generell ist die einzige formale Voraussetzung ein eigenes Bett für das Gastkind. Motivation zum interkulturellen Lernen und ein wenig Zeit – besonders zu Beginn des Jahres – sind hilfreich, damit die eine oder andere Hürde gemeinsam genommen werden kann. Weitere Informationen zum Thema Gastfamilie gibt es auch im Artikel „Eine wie keine“, der bereits 2012 in unserer Vereinszeitschrift HORIZONTE erschienen ist.

Egal, ob als altes oder junges Paar, mit oder ohne Kindern, in Haus oder Wohnung, mit Katze oder ohne Fremdsprachenkenntnisse – wir freuen uns über jede Bereitschaft zur Aufnahme von Gastkindern. Grundsätzlich ist es so, dass jedem Austauschkind (und dessen Familie) eine möglichst passende Gastfamilie vorgeschlagen wird und es in diese, wenn nicht explizite Gründe dagegen sprechen, platziert wird. Eine begründete Ablehnung dient dem Schutz beider Seiten. Schließlich soll ein Gastkind nicht gegen den eigenen Willen oder den der leiblichen Eltern kommen, sondern die Platzierung so akzeptieren, wie sie ist!

Wie läuft die Bewerbung als Gastfamilie?
Jede interessierte Familie füllt den Bogen mit ihren allgemeinen Familieninformationen aus, beschreibt auf einer A4-Seite ihr Familienleben, ergänzt dies durch ein paar aktuelle Fotos und schickt alles an das AFS-Büro. Dann gibt’s einen Besuch („Homeinterview“) von Ehrenamtlichen aus dem Komitee vor Ort, die oft auch schon ein oder zwei Gastkinderprofile in der Tasche haben. Bei diesem Termin werden offene Fragen und organisatorische Dinge geklärt (Dos & Don’ts für alle Beteiligten) und die Ehrenamtlichen interessieren sich für die familiären Umstände, Aktivitäten und lokale Besonderheiten.

Wenn sich die Gastfamilie dann für ein Kind entschieden hat und AFS Deutschland über das AFS-Büro im Partnerland bei Teilnehmer*in und Familie angefragt hat, gibt es eine Antwort. Entweder beginnt dann das Abenteuer Gastfamilie-Sein (vielleicht mit einer E-Mail?) oder es folgt ein neuer Versuch mit einem anderen Gastkind.

Gibt’s auch offen queere Gastkinder?
Ein offener Umgang mit einer sexuellen und/oder geschlechtlichen Identität, die von der cishetero Norm abweicht, ist leider in vielen Ländern der Welt alles andere als selbstverständlich. Daher werden nicht alle queeren Gastkinder explizit als solche vermittelt. Oftmals werden sich Jugendliche ja erst in der Pubertät über ihre geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung im Klaren und ein Austausch in einem anderen, neuen Umfeld kann da zu dieser Zeit durchaus hilfreich sein. Die Zahl der zur Zeit ihrer Bewerbung bereits geouteten queeren Jugendlichen nimmt aber unserer Beobachtung nach zu.


Als Gastkind in eine Regenbogenfamilie

Mir wurde eine Regenbogengastfamilie angeboten. Was mache ich jetzt?
Zunächst einmal hast du jetzt mit deiner leiblichen Familie die Möglichkeit, die Unterlagen der Gastfamilie in Ruhe zu lesen und dich über das Interesse an deiner Person zu freuen! Habt ihr die gleichen Interessen oder Hobbys? Gibt es ein Instrument oder Haustier, was du dir wünschen würdest? Die Unterlagen können natürlich nur einen Teil von dem beschreiben, was zu einem Gesamtbild dazugehört. Deswegen scheut euch nicht, eure Fragen an das AFS-Büro weiterzugeben, wenn ihr bei der Entscheidungsfindung konkrete Fragen habt. Die Gastfamilien erzählen euch gerne mehr von ihrem Leben. Der Aspekt, dass es sich um eine Regenbogengastfamilie handelt, rückt bei einer genaueren Betrachtung meist in den Hintergrund und bei dir ist dann hoffentlich ein ehrliches Interesse an den Personen ausschlaggebend.

Wo gibt es Regenbogengastfamilien?
Die meisten Regenbogengastfamilien finden sich in den USA. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass es eher männliche Paare sind als weibliche. Diese sind – wie alle Familien – sehr divers: von Anfang 30 bis Ende 50, in Downtown Seattle, auf einer Farm in Kansas oder in einem Vorort von Washington, D.C. Es ist alles dabei! Aber auch in vielen anderen Ländern möchten Regenbogenfamilien die Erfahrung machen, die es mit sich bringt, ein Austauschkind bei sich aufzunehmen. In manchen Ländern werden Regenbogenfamilien weiterhin als „nicht-traditionelle Familien“ (non-traditional families) eingestuft. Dann fragt AFS dich und deine Eltern um Zustimmung zur Platzierung.

Wie oft gibt es solche Platzierungen?
Zuletzt gab es pro Jahr etwa fünf Regenbogengastfamilien. In den ersten Vermittlungsjahren von Regenbogengastfamilien musste das AFS-Büro bei vielen Kindern und ihren Familien deren Zustimmung erfragen. Mittlerweile erklären sich Hopees und deren leibliche Eltern schneller bereit, eine „nicht-traditionelle Platzierung“ anzunehmen, und können das seit einiger Zeit auch bereits in ihrem Steckbrief explizit angeben.

Weitere Informationen zum Thema Gastfamilie gibt es auch im Artikel „Eine wie keine“, der bereits 2012 in unserer Vereinszeitschrift HORIZONTE erschienen ist.


QueerTausch

Wie lange gibt es QueerTausch schon?
QueerTausch hat sich im Frühjahr 2010 gegründet. Erste Ideen zu einer solchen Gruppe sind allerdings schon Mitte der 90er Jahre diskutiert worden.

Wer interessiert sich dafür oder wer ist die Zielgruppe?
QueerTausch ist für alle da! Für Menschen, die sich mit Fragen zu sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität sowie interkulturellem Austausch beschäftigen. Für alle, die Informationen brauchen, Rat brauchen oder an Grenzen geraten, weil sich etwas als „queer“ darstellt. Kurz gesagt: für queere Menschen und ihre Verbündeten im internationalen Jugendaustausch!

Mehr findest du unter „Über QueerTausch“, „Das QueerTausch-Team“ und „Unser Selbstverständnis“.